Salta

Nach einer 16-stündigen Reise erreichten wir Salta. Es war definitiv die anstrengendste Fahrt unserer bisherigen Reise. Es war eng und laut. An einigermassen erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Zudem mussten wir kurz vor Salta im Halbschlaf noch ungeplant den Bus wechseln. Wir waren wirklich froh im Hostel zu sein. Dort wurden wir herzlich empfangen und es wurde uns gratis Tee und Kaffee serviert. Zudem konnten wir unser Zimmer schon früher beziehen. Trotz Müdigkeit mussten wir uns zuerst um die Wäsche kümmern. Dies einer der Unterschiede zwischen Ferien und Reisen. Immerhin war es in Salta ähnlich einfach und billig wie in Buenos Aires.

 

Wir haben insgesamt 4 Tage in Salta verbracht, wobei wir 2 Tage effektiv für die Besichtigung der Stadt genutzt haben. An den beiden anderen Tage haben wir mit dem Mietauto die Umgebung erkundet.

 

 

Beginnen wir mit der Stadt Salta. Wir haben eine ähnliche Stadt wie Mendoza erwartet, doch Salta hat uns viel besser gefallen, wobei dies mehrerer Gründe hatte. Mendoza ist eine eher staubige Stadt in einer sehr trockenen und flachen Landschaft. Dahingegen präsentiert sich Salta viel grüner. Zudem schien uns Salta viel belebter als Mendoza. Weiter erinnert die Architektur im Zentrum etwas an Locarno mit den Gebäuden und Palmen. Die Strasse «Caseros» vom «Plaza 9 de Julio» zum «Convento San Bernardo» ist sehr schön und beherbergt zwei super Parillas (Grillrestaurants; «El Solar del Convento» und «El Charrua») mit bestem argentinischem Rindfleisch und Malbec, der dem aus Mendoza in nichts nachsteht. Salta ist einfach hübscher und etwas eleganter. Zudem erstreckte sich von unserem Hotel bis zum Busbahnhof ein grüner Park mit einer Seilbahn auf den Hausberg «Cerro San Bernardo» . Wir nutzten den Park auch um uns sportlich zu betätigen. Nachdem wir in Florida und Brasilien doch recht aktiv waren, vernachlässigten wir den Sport etwas in Argentinien. Wir haben sogar Sport und Sightseeing am letzten Tag in Salta verbunden. Wir benutzten nämlich nicht die Seilbahn auf den «Cerro San Bernardo», sondern haben in zu Fuss in 22 Minuten bezwungen (320 Höhenmeter verteilt auf 1021 Stufen). Auf der Spitze angekommen, genossen wir die Aussicht und erholten uns vom Aufstieg. Es hatte zudem ein kleines «Outdoor- Gym» auf dem Berg. Dort haben wir auch einen Workout mit Kraft und Ausdauerübungen gemacht (Schleichwerbung: www.x30.ch). Uns kamen beim Auf- und Abstieg viele Einheimische entgegen, die den Berg als Trainingsgelände nutzen. So hatten wir uns am Abend ein gutes Stück Rindfleisch verdient. 

 

Die anderen beiden Tage haben wir genutzt um mit dem Mietauto eigenständige die Umgebung von Salta zu erkunden. Der erste Ausflug brachte uns nach «Cafayate». Die Anfahrt ist ein Highlight. Eine spektakuläre Landschaft mit diversen Attraktionen wie «Garganta del diablo», «El Anfiteatro», «El Obelisco» etc. Cafayate selber liegt auf 1’700m (Salta liegt auf 1'150m) und ist bekannt für seinen Wein. Wenn man wirklich abschalten und geniessen will, scheint «Cafayate» fast besser als Mendoza. Es ist nur ein kleines Dorf umgeben von Weingütern. Wirklich empfehlenswert ist das Hotel «Patios de Cafayate» mit eigenem Restaurant und der eigenen Bodega «El Esteco», welche aber am Sonntag leider nicht offen war. Das Restaurant ist auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich und wir haben dort bei einem super Mittagessen im schönen Garten den hauseigenen Wein gekostet. Danach wollten wir noch zum Weingut «Etchart». Am Vorabend hatten wir in der Parilla «El Solar del Convento» einen super Malbec und wir wollten noch zwei Flaschen kaufen um diese nach Bolivien zu nehmen, um dort mit Lea (Larissas Schwester) zu trinken. Leider war auch diese geschlossen am Sontag. Aber wir fanden den Wein noch in einem Supermarkt in Salta. 

Der zweite Tag führte uns zur 7-farbigen Erde in «Purmamarca» («Cerro de los 7 Colores»). Das Dorf selber ist eher gemacht für Touristen und wir wollen gar nicht wissen, wie es in der Highseason ist. Aber weil es nicht so viele Leute hatte, war es doch sehr hübsch. Gebäude und Strassen erinnern an ein altes «Gaucho» Dorf. Es reit sich einfach ein Verkaufsstand an den andern. Nach dem wir die 7-farbige Erde von Nah und Fern betrachtet hatten, ging es weiter zu den «Salinas Grandes», einer grossen Salzwüste. Diese liegt 60 Fahrminuten entfernt von «Purmamarca» und führt über einen Pass (4100 m.ü.M), wobei «Purmamarca» schon auf 2000m liegt. Der Anblick der Salzwüste ist spektakulär. Angekommen haben wir Schnappschüsse gemacht und schon etwas für die Salzwüste in Bolivien (Uyuni) geübt. Auf dem Rückweg ging es nochmal an der 7-farbigen Erde vorbei. So konnten wir diese noch aus einer anderen Perspektive und in einem anderen Licht betrachten, da die Sonne schon tiefer stand. Es war wirklich ein gelungener Ausflug. Ein Highlight ist wiederum die Fahrt selber mit der spektakulären Landschaft, welche sich dauernd verändert. So hat man nach wenigen Kurven das Gefühl, schonwieder an einem ganz anderen Ort zu sein. Zudem haben wir bei der Hinfahrt ungewollt die etwas kurvenreiche und schmale Strasse bis «San Salvador de Jujuy». genommen Es ist zwar die kürzeste Distanz, aber es gibt mittlerweile eine gut ausgebaute Autobahn, welche einiges schneller ist. Aber so konnten wir noch etwas Gutes tun und haben ein junges Paar mitgenommen, welches als Backpacker durch Südamerika trampt. Das Paar war aus Buenos Aires und sprach nur Spanisch, so konnte Larissa noch etwas üben, während Daniel sich primär auf die Strasse konzentrieren musste. In «Purmamarca» stiegen sie aus und waren uns sehr dankbar. Unterwegs sahen wir am Strassenrand einige Tramper. Scheint eine beliebte Reiseart in dieser Region zu sein. 

Schliesslich ging es mit dem Bus von Salta nach La Quiaca, direkt an der bolivianischen Grenze. Dort verbrachten wir die letzte Nacht auf argentinischem Boden in einem sehr hübschen Hotel, welches ein super Frühstück anbot. Wir sind eher bescheiden unterwegs, aber auch die billigen Unterkünfte bieten oft Frühstück an, wobei es primär aus Brot mit Konfitüre bzw. Dulce de Leche und Kaffee/Tee bestand. Aber besser als jeden Morgen noch ein Platz zum Frühstücken zu suchen. Als wir den Bus in «La Quiaca» verliessen, war die Luft auf 3’400 Meter schon sehr dünn. Spätestens als wir das Gepäck über die Treppe ins Zimmer getragen haben, mussten wir nach Luft ringen, als wären man gerade auf den Zug gerannt. Bei Larissa machte sich die Höhe auch mit etwas Kopfschmerzen bemerkbar. Zudem war es in der Nacht eiskalt. Wir waren extrem froh, hatten wir eine kleine Elektroheizung und 4 Schichten Decken im Bett. Am nächsten Tag ging es weiter nach Bolivien.