Rurrenabaque

Der Madidi Nationalpark weist offiziell die höchste Biodiversität der Welt auf. Die Fläche führt von den Anden auf über 6000 Meter bis in den tropischen Dschungel. Südamerika zu bereisen ohne den Dschungel zu besuchen wäre eine Schande gewesen. Auch wenn es für unsere Vorbereitung für den 5-Tages Trek in Peru nicht so ideal war, brachen wir von La Paz nach Rurrenabaque auf. Es ist eine kleines aber doch recht modernes Urwaldorf und Ausgangspunkt für die Expeditionen in den Madidi Nationalpark. So ging es also vom Flughafen La Paz, gelegen auf 4000 Meter, in den tropischen Dschungel auf 200 Meter über Meer. Das Klima in La Paz lässt sich vergleichen mit Wetter, wie wir es uns fürs Skifahren in den Bergen wünschen: trocken (Luftfeuchtigkeit etwas über 10%) und relativ kühl. Aber mit der Sonne kann man am Nachmittag mit dem T-Shirt umherlaufen. Im Schatten und in der Nacht ist es aber wirklich kalt. Als wir das Flugzeug in Rurrenabaque verliessen waren wir konfrontiert mit knapp 30 Grad welche sich mit einer Luftfeuchtigkeit von 100% wie etwa 40 Grad anfühlten. Es war schon schön mit kurzen Hosen und Flip Flops das Dorf zu besichtigen. Das Dorf bietet viele coole Restaurants und Bars.

Am nächsten Tag brachen wir zu unserer 3-tägigen Expedition in den Dschungel des Maidi Nationalpark auf. Mit einem kleinen Boot ging es von Rurrenabaque los. Der Regenwald zeigte an diesem Morgen, weshalb man ihn so nennt. Es regnete relativ stark. Doch zum Glück liess es etwas nach während der Bootsfahrt und es war weiterhin tropisch warm. Der Trip in den Dschungel war wirklich super. Einzig unser Guide war leider nicht besonders motiviert und etwas ein Macho. Zudem brach dann am zweiten Tag tatsächlich eine Kältewelle ein und es regnete praktisch ununterbrochen. So war es dann sogar im Dschungel kalt. Aber wir liessen uns trotz Wetter und doofem Guide den Spass nicht verderben. Es war auch so ein cooles Erlebnis bei strömenden Regen durch den Dschungel zu wandern. So gern man eigentlich wilde Tiere sehen möchte, will man gewissen Tieren nicht begegnen. Am zweiten Tag stiessen wir zum Beispiel auf recht frische Spuren eines Jaguars. Alles in allem hatten wir aber Glück und sahen doch relativ viele Tiere und davon wollten uns keines essen. Wir konnten Affen beobachten und auch ein Rudel wilder Dschungelschweine. Ein wirklich spezielles Gefühl war es, wenn während der Nachtwanderung alle Taschenlampen aus waren. Es war stockdunkel und Tausende Geräusche überall. Schon etwas gruselig, besonders wenn man an den Film «Jungel» mit Daniel Radcliffe denken muss.

 

Ein Highlight war die Eco Lodge mitten im Dschungel mit den Hängematten. Das Personal dort war so herzlich und die Köchin super. Wir haben 3 Tage köstlich gegessen. Nach dem Essen konnten man in der Hängematte eine Siesta machen und den Geräuschen des Dschungels horchen. Die Cabanas hatten auch keine Fenster sondern nur Moskitonetzte. So wurde man am Abend durch die Geräuschkulisse des Urwalds sanft in den Schlaf gewogen. Es war wirklich schön wieder mal 3 Tage offline zu sein. Ein Highlight war auch die Tapir Dame Namens Gabriela, welche jeden Tag das Gelände der Lodge aufsuchte. Sie ist ein wilder Tapir aber hat keine Angst und genehmigt sich jeden Tag eine Portion Früchte im Garten der Lodge. Sie lässt sich sogar streicheln. Sie ist uns wirklich ans Herz gewachsen.

Bei der Rückfahrt mit dem Boot hat es wieder stark geregnet und wir kamen durchnässt und ausgekühlt in Rurrenabaque an. Die warme Dusche im Hostel war ein Geschenk des Himmels. Ein kleines Abenteuer in unserem grossen Abenteuer Weltreise fand mit dem Rückflug nach La Paz sein Ende. Wobei der Flieger 3h Verspätung hatte, da Aufgrund des schlechten Wetter am Morgen und Vortag alle Flüge gestrichen wurden. Angekommen in La Paz sagten uns die Taxifahrer, dass die Universitäten für höhere Subventionen streiken und alle wichtigen Strassen blockieren. Wir fanden dann einen Taxifahrer, der uns über Schleichwege in die Stadt zum Busbahnhof brachte. Es stieg an ein paar Orten schwarzer Rauch auf, aber es schien mehrheitlich friedlich zu sein. Unser Bus nach Copacabana fuhr an diesem Tag nicht mehr. Der Bus am nächsten Tag wurde von 8:00 auf 6:15 vorgezogen, damit die Blockaden umgangen werden konnten. So mussten wir gezwungenermassen eine Nacht in La Paz bleiben. 

Kommentare: 0