Tasmanien

Von Byron Bay machten wir innerhalb von 2 Tagen die 1’600 km nach Melbourne, um dort nach einer Übernachtung die Fähre nach Tasmanien zu erwischen. Wie im Blog bereits erwähnt, haben wir uns gegen Cairns und für Tasmanien entscheiden, doch

erst jetzt war ein Platz auf der Fähre (10h)  frei mit unserem Camper. Aber es war auch unser Glück, da uns sonst schlechtes Wetter im Osten getroffen hätte. Und zudem wüteten noch Waldbrände in Tasmanien. Also alles wieder super aufgegangen.

 

Man wäre ja versucht das Sprichwort «das Beste kommt zuletzt» für unsere Australienreise und Tasmanien anzuwenden. Aber wir müssen hier schon nochmal erwähnen, wie wunderschön Australien ist. Es hat unsere Erwartung übertroffen. Die authentische Lockerheit und Freundlichkeit der Leute hat viel dazu beigetragen. So würde wir eher sagen, Tasmanien war das Glace auf dem Schokoladenkuchen ;) Zum Abschluss gab es auf Tasmanien noch mal eine wunderschöne und Wildnis, gepaart mit kulinarischen Hochgenüssen. Sicher ein würdiger Abschluss für unsere Australienreise.

Cradle Mountain

Bei unserer Reise durch Tasmanien kamen die vielen schönen Erinnerungen an Alaska und Kanada wieder zum Vorschein. Auf unserem Weg von Devonport über Stanley nach Cradle Mountain erinnerte uns sowohl die Landschaft als auch das etwas kühlere, garstigere Wetter an die wunderschönen Erlebnisse in Nordamerika. In Stanley bestiegen wir ‘The Nut’, was uns wunderschöne Ausblicke bescherte. Unterwegs degustierte Daniel zudem tasmanischen Whiskys in der Hellyers Road Distillery. Neben Whisky gab es auch noch tasmanischen Wodka und cremigen Whisky Likör. Weiter ging es zum Campingplatz beim Cradle Mountain, welcher wunderschön im Wald gelegen ist. Die

Gemeinschaftsräume versprühten mit viel Holz und Stein den typischen Chalet Charme. Wir sicherten uns gleich den Platz direkt vor einem der Kamine und machten Feuer. Es herrschte eine wirklich schöne und wohlige Atmosphäre.

 

Beim schönsten Wetter ging es am Tag darauf direkt an unsere grösste, physische Herausforderung auf Tasmanien. Wir bestiegen den Cradle Mountain. Es war wirklich eine der anspruchsvollsten Wanderungen. Wobei dies primär den Gipfelaufstieg betrifft. Wenn man diesen nicht macht, sind die Wege eigentlich super befestigt und einfach zu begehen. Aber der Aufstiegt verlangt sowohl physisch als auch psychisch viel ab. Man musste wirklich über Steine klettern und gut aufpassen, welche Route man nimmt. Die atemberaubende Wanderung in der wunderschönen Landschaft war aber jeden Schweisstropfen wert!

Strahan

Eigentlich wollten wir wegen den Tieren vermeiden bei Dunkelheit zu fahren, doch wir hatten eine Schifffahrt gebucht auf dem Gordon River (UNESCO Weltkulturerbe), welche bereits um 9 Uhr morgens startetet. Zum glück klappte aber alles super. Nur regnete es ziemlich fest und somit war auch die Sicht vom Schiff teilweise begrenzt. Aber es war trotzdem schön. Wir machten ein Stopp auf Sarah Island, wo sich eine der

grausamsten Sträflingssiedlungen Australiens befand. Dies war die Gefangeneninsel für die Straftäter, welche auch in der Kolonie straffällig wurden. Wie sicherlich einige wissen, war Australien eine grosse Gefängnisinsel und wurde von Straftätern aus Grossbritannien aufgebaut. Zudem legten wir mit dem Boot am Ufer des gemässigten Regenwalds an. Dieser ist bekannt für die ururalten Huon-Kiefern. Die Vegetation hat uns ja bereits in Kanada so gut gefallen. Zudem verlieh das bewölkte Wetter der Gegend einen mystischen Touch. Aber der Höhepunkt in Strahan war nicht die Schifffahrt, sondern das Theater am Abend mit dem Titel «The ship that never was». Eine witzige Geschichte, welche von einem Ausbruch von Sarah Island handelt. Diese wurde nur von zwei Schauspielern aufgeführt. Diese bezogen aber das Publikum mit ein und waren super im improvisieren. Es war zum totlachen und einfach

super gespielt.

 

Hobart

Auf dem Weg nach Hobart besuchten wir noch den Mt. Field Nationalpark und wanderten durch dichten Farnwald zu den wunderschönen Lady Barron Falls. Hobart selber erinnerte uns stark an Victoria auf Vancouver Island. Die Hafenstadt mit vielen historischen Gebäuden versprüht einen richtigen Seefahrers-Charme vergangener Zeiten. Die Stadt hat uns super gefallen. Wir gingen dort auch wieder mal in einem

Restaurant essen, welches hauptsächlich Speisen aus lokalen tasmanischen Produkten herstellt.

Wir erkundeten auch die Umgebung rund um Hobart. Dazu gehörte auch das Bonorong Wildlife Sanctuary. Dort werden Tiere aufgenommen, welche verletzt oder verweist sind. Diese werden gepflegt und wieder ausgewildert, sofern die Beeinträchtigungen nicht zu stark sind. Es gibt dort eine modernen Wildtierklinik. Leider, oder auch zum Glück, waren an diesem Tag keine Operationen, sonst hätte man diese beobachten können. Wir habe uns in die Wombats verliebt. Die sind wirklich süss und knuffig. Auf dem Gelände sind auch dutzende Kängurus, welche man füttern

durfte. Aber der Hauptgrund für den Besuch waren die tasmanischen Teufel. Eigentlich ein niedlicher kleiner Zeitgenosse. Der aber ziemlich garstig werden kann und furchteinflössende Laute von sich gibt.

 

An dem Tag degustierte Daniel zudem einen der den Besten Singlemalt Whiskys der Welt (siehe Drinkblog) und wir besuchten das Museum of Modern Art (MONA). Wir haben in unserem Blog bereits erwähnt, dass Kunst nicht unserer Welt ist. Aber moderne Kunst ist nochmal eine Nummer abgedrehter. Das MONA liegt wunderschön am Fluss und ist architektonisch mit den Kunstwerken im Inneren spektakulär. Aber viele der einzelnen Kunstobjekte waren für uns fragwürdig, beängstigend bis verstörend. Einzelne Kunstwerke fanden wir aber auch genial und waren schön anzuschauen. 

Tasman Peninsula

Von Hobart aus machten wir uns auf den Weg in den Freycinet Nationalpark. Auf dem Weg besuchten wir aber noch die wunderschöne Tasman Peninsula. Die Halbinsel ist mit einem schmalen Streifen mit dem Festland Tasmaniens verbunden. Es passt

gerade die Strasse, ein Fussweg und etwas Strand darauf. Die Halbinsel war ähnlich wie Sarah Island ein Gefängnisinsel der Gefängnisinsel. Sprich für die Straftäter, welche dann auch noch in Australien Straftaten begannen, wurden hier

untergebracht. Die Halbinsel bietet sich aufgrund der Lage an. Der schmale Streifen wurde von Wächtern bewacht und der Rest ist umgeben von wildem Wasser und teilweise hohen, scharfen Klippen. Das eigentliche Gefängnis in Port Arthur kann man besichtigen und ist eindrücklich. Die Gefühle sind aber gespalten. Der Ort ist eigentlich wunderschön gelegen und restauriert. Aber gleichzeitig spürt man die dunkle Vergangenheit. Zudem wurde auf einer separaten Insel die erste Jugendhaftanstalt der Welt errichtet. Sprich die jugendlichen wurden von den älteren Insassen separiert. Der jüngste Insasse war gerade mal 9 Jahre alt. Und wenn man teilweise das Strafmass sah, konnte man es nicht glauben. Einfacher

Diebstahl bis 20 Jahre Gefängnis. Neben Port Arthur bietet die Halbinsel diverse landschaftliche Sehenswürdigkeiten. Speziell die Küste mit den hohen, steilen Klippen ist eindrücklich. Schliesslich errichten wir am Abend unseren Campingplatz im Freycinet Nationalpark.

Freycinet Nationalpark

Der Nationalpark ist bekannt für einen der schönsten Strände der Welt. Der Name der Bucht (Wineglassbay) ist auch passend. Wir unternahmen eine Rundwanderung durch diesen wunderschönen Nationalpark. Leider war das Wetter nicht besonders gut. Doch die Sicht auf die Bucht war trotzdem schön. Der Weg führte auch runter zum weissen Sandstrand. Bei warmem Wetter könnte man hier zwischen den einzelnen Etappen

der Wanderung wirklich schön baden. Aber es war auch so eine gelungene Wanderung.

Bay of Fires / Lunceston

In St.Helens hatten wir einen super Campingplatz. Wir konnten dort auch endlich unser restliches Feuerholz von den Grampians nutzen. Wir hatten dort Holz und eine Feuerschale gemietet. Aber am zweiten Tag herrschte komplettes Feuerverbot. So transportierten wir die Hälfte des Holzes mit uns durch halb Australien. Zudem gab es am Morgen ein Pancake Frühstück. Man konnte so viel zahlen wie man wollte und das Geld floss an die lokale Feuerwehr. Aber am Abend vorher gingen wir noch einkaufen und sahen, das am Hafen viel Betrieb herrschte. Ein riesiger Hai hing an einem Hacken. Wir mussten uns dies genauer anschauen. Es fand ein Fischerwettkampf statt. Die Haie waren richtige Kolosse. Einer war 162 Kg schwer! Da ist man froh, so einem Exemplar nicht im Wasser zu begegnen.

 

Nach dem Pancake Frühstück wartete an unserem letzten Tag mit der Bay of Fires ein letzter landschaftlicher Höhepunkt. Der Landschaft ist geprägt von weissen Sandstränden, klarem türkisenem Wasser, welche mit den rötlichen Felsen kontrastierten. Man könnte jetzt meinen, dass der Name von diesen rötlichen Felsen kommt. Dies ist aber nicht der Fall. Als die ersten westlichen Entdecker ankamen bei Nacht,

hatte es überall die Feuer der Aborigines. Leider war das Wetter auch hier durchzogen. Anschliessend ging es noch auf das Cover Hill Weingut. Dort haben sie einen wunderschönen Neubau errichtet, wo man essen und degustieren kann. Wir haben einen Sparkling Rosé gekauft, um damit am letzten Abend in Sydney auf die Australienreise anzustossen (Siehe Drinkblog).

 

Der letzte Stopp war Lunceston, die zweitgrösste Stadt Tasmaniens. Von der Architektur ähnlich wie Hobart, einfach nicht am Meer. Wir besuchten dort Cataract Gorge, bekannt für den längsten durchgehenden Sessellift der Welt über die Schlucht. Wobei dies abenteuerlicher klingt, als es ist. Aber es war trotzdem ein lustiger und gemütlicher Abstecher, bevor wir wieder Devonport erreichten

Bye Bye Australien

Schliesslich ging es per Fähre von Devonport nach Melbourne. Von dort führte der Weg zurück nach Sydney, wo wir unsere Berta (unser Camper) abgaben. Die letzte Nacht verbrachten wir auf dem Parkplatz einer Raststätte bei McDonalds. Das war auch noch eine lustige Erfahrung. Man kommt sich schon komisch vor, wenn man sich in der öffentlichen Toilette von McDonalds am morgen frisch macht. Aber wir konnten dann auch gleich dort frühstücken und die Übernachtung war gratis. In Sydney hatten wir ein Airbnb mit wunderbarer Aussicht auf Harbour Bridge und Opernhaus. Zudem besuchten uns auch ganz viele Kakadus. Ein paar Dinge mussten wir in Sydney noch erledigen, wie z.B. unser Railpass für Japan abholen. Der letzte Höhepunkt war noch der Brunch am Darling Harbour in Sydney. Ein Geburtstagsgeschenk von Carola und Pascal zu Larissas 30. Geburtstag. An dieser Stelle nochmal vielen liebe Dank für das gelungene Geschenk! Schliesslich stiessen wir am letzten Abend noch mit unserem Sparkling Rosé von Tasmanien auf unser drei monatiges Australienabenteuer an. Fun Fact zum Abschluss: Wären wir ein Tag länger geblieben bzw wäre der Flug verschoben worden, wären wir illegale Einwanderer geworden, da dass ESTA nur 3 Monate gültig ist.

 

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