Beijing

Von Sydney flogen wir in die Hauptstadt Chinas. Wir reisten mit gemischten Gefühlen an. Während unserer Reise machten wir eher schlechte Erfahrungen mit den chinesischen Touristen. Wir mussten feststellen, dass Chinesen rempeln, spucken, rülpsen und laut sind. Es ist halt eine völlig andere Kultur mit einer Sprache, welche man ohne Bilder nicht annähernd deuten kann. Jedenfalls funktionierte schon mal der Transfer ins Hotel. Dort hatten wir unser erstes lustiges Erlebnis. Wir kamen erst um ca. 1 Uhr morgens an. Der Check-In klappte soweit problemlos. Es wurde uns eine Zimmerkarte ausgehändigt und der Nachtwächter begleitetet uns zum Zimmer. Als wir das Zimmer öffnen wollten, war dies blockiert, da bereits Leute drin waren. Wir mussten 45 Minuten warten, bis uns ein provisorisches Zimmer ohne Fenster zugeteilt wurde. Aber der Nachtwächter weckte diverse weitere Leute in anderen Zimmern, bevor es soweit war. Wir nahmen es mit Humor. Wir waren einfach froh, gut angekommen zu sein und ein Bett zu haben. Als Wiedergutmachung gab es einen Lippenbalsam, welch grosszügige Entschädigung :) Am nächsten Tag konnten wir uns via Übersetzungs-App verständigen und unser eigentliches Zimmer beziehen. Schliesslich stürzten wir uns am Nachmittag so richtig ins Abenteuer China. Wir nahmen die U-Bahn zum Himmelstempel. Zu unserem erstaunen war vieles auf Englisch angeschrieben. Bevor wir zur Besichtigung übergingen, mussten wir etwas Essen. Alles funktionierte super, Bilder sei Dank. Unser erster Eindruck von China war wirklich sehr positiv. Es war auffällig, dass die jüngere Generation sich ziemlich stark an den westlichen Werten angepasst hat. In der U-Bahn war es nicht anders, wie wir es in anderen Grossstädten erlebt hatten. Es ist einfach lustig, wenn man mit blauen Augen und blonden Haaren ziemlich aus der Menge sticht und oft beobachtet wird. Das für uns ziemlich eklige spuken bzw. rotzen sah und hörte man nur selten bei der älteren Generation, welche es nicht anders kennt. Zudem war alles extrem sauber, modern und gut organisiert. Wir hatten es uns lauter, dreckiger und chaotische vorgestellt wie zB. in Südostasien. Aber es war eher so, wie wir uns Japan vorstellen. Die Besichtigung des Temples bei schönstem Wetter war gemütlich und die Architektur eindrücklich. Wir besuchten in Beijing zudem die Wangfujing Food Street und auch noch das Olympische Gelände. Die Food-Street bot allerhand exotische Speisen. Wir hatten aber etwas Mühe mit den Skorpion-Spiessen. Die Tiere wurden lebendig aufgespiesst und windeten sich noch. Aber ansonsten genossen wir diverse Köstlichkeiten und das Ambiente. 

Schliesslich startete unserer 21-tägige Tour mit G-Adventure. Auch hier hatten wir etwas gemischte Gefühle. Wir freuten uns, nicht gross planen zu müssen. Doch gleichzeitig waren wir bisher flexibel zu Zweit unterwegs bzw. die unternommenen Touren waren wenige Tage lang. Aber unsere Gruppe war ein Glücksgriff und wir waren auch nur 9 Leute. Wer die Tour im Detail nachlesen will, findet eine ausführliche Beschreibung unter https://www.gadventures.com/trips/essential-china/6645/itinerary/

 

Um es Vorweg zu nehmen: Die Tour war genial und China hat uns wirklich super gefallen und positiv überrascht. Das geniale an dieser Tour war, dass man keinen vollgepackten Terminplan hatte. Es sind eigentlich nur die wesentlichen Sehenswürdigkeiten und die Transfers organisiert, ansonsten hat man viele Freiheiten. Unsere Reiseführerin Lee war sympathisch und machte einen super Job. Sie organisierte oftmals Nachtessen, an denen man teilnehmen konnte. Sie kannte die besten Restaurants und bestellte für alle die lokalen Spezialitäten. Es war wirklich genial, aber etwas schädlich für die Linie. Zudem gab sie auch Tipps für die wesentlichen Sehenswürdigkeiten. Ferner gab es auch diverse optionale Ausflüge. So konnte man sich das Programm flexibel zusammenstellen. Zudem kamen wir an Orte, an welche wir als ausländische Individualreisende nie hingegangen wären. Aber dazu mehr im weitern Verlauf des Blogs.

 

Irgendwie war es schon ein unwirklicherer Moment. Vor wenigen Tagen stiessen wir beim Brunch am Darling Harbour in Sydney an, und nun standen wir auf der Chinesischen Mauer. Wir machten von Beijing einen Tagesausflug an dieses Weltwunder. Wir bestiegen die Mauer sowohl per Gondel als auch zu Fuss. Es war schlicht überwältigend. Wir besichtigten eines der am besten erhaltenen Stücke der Mauer. Es hatte auch relativ wenige Leute. Die Horrorbilder, welche einige aus dem Internet kennen, entstanden während der Hochsaison und des Nationalfeiertages. Wir waren erst am Anfang der Hochsaison, so konnten wir ohne grosse Einschränkungen dieses imposante Bauwerk geniessen.

Am dritten Tag unserer Tour besichtigten wir gemeinsam die verbotene Stadt und den Tiananmen Platz, welche genau im Zentrum Beijings liegen. Es handelt sich um einen den grössten öffentlichen Plätzen der Welt. Da staunt man nicht schlecht. Auch die Einwohnerzahl Beijings von 21 Millionen Menschen ist für einen Schweizer nur schwer vorstellbar. Die verbotene Stadt ist ebenfalls ein imposantes Bauwerk. Hier trafen wir das erste Mal auf richtig grosse Menschenmassen. Für viele einheimischen Touristen waren aber auch wir eine Sehenswürdigkeit. Wir wurden oft detailliert begutachtet und heimlich fotografiert. Viele der älteren Chinesen vom Land kennen westliche Leute oft nur aus dem TV und sind völlig erstaunt, wenn sie eine Gruppe westliche Leute sehen, die dann noch so eine komische Sprache sprechen. Am Nachmittag hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Da wir den Himmelstempel bereits gesehen hatten, gingen wir zum Sommerpalast. Dieses Bauwerk ist idyllisch gelegen an einer grossen, künstlichen See. Bei schönem Wetter spazierten wir dem Seeufer entlang. 

Ein Negativpunkt von China war aber der Smog. Oder wie es die Chinesen bezeichnen: Nebel, gemischt mit mongolischen Sandstaub. Schon erschreckend, was für Märchen den Leuten als Wahrheit verkauft wird. Unsere Reiseführerin kannte das Wort Smog gar nicht oder wollte es nicht kennen, obwohl sie sonst einen guten Englischwortschatz hatte. Uns ist natürlich bewusst, dass wir auch im Westen oft für dumm verkauft werden und unsere Entscheidungen irgendwo immer beeinflusst werden. Doch ist es in der Schweiz sicher massiv weniger extrem. Es war immer ein leichter Schleier über den Gebäuden und Bergen in der ferne. Es war zum Glück nicht annährend so schlimm, wie man es ev. schon im Fernsehen gesehen hat. Als Aargauer sind wir uns Hochnebel ja gewöhnt :) An einem Abend besuchten wir noch eine Kung-Fu Show. Wir erwarteten nicht all zu viel, wollten aber im Land des Kung-Fu unbedingt eine solche Show sehen. Es hat sich wirklich gelohnt. Es war eine aufwändig produzierte Show mit hydraulischen Bühnenelementen, Special-Effects und professionelle Schauspielern/Kung-Fu Kämpfern.

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