Xian

Die Reise nach Xi’an machten wir mit den Einheimischen in einem einfachen Nachtzug im sechser Abteil. Ein richtig authentisches China-Erlebnis mit sehr wenig Privatsphäre. Larissa hatte das Vergnügen im obersten Bett zu schlafen. Um dort hoch zu kommen ist eine Kletter- und Turnübung notwendig. Natürlich waren auch nur die chinesischen (Hock- oder Squattoilette) Toiletten vorhanden, da die Züge für Chinesen gebaut wurden und nicht für Touristen konstruiert sind. Im Hochgeschwindigkeitszug gab es sowohl chinesische als auch westliche Toiletten. Der Schlaf war besser als gedacht, aber natürlich nicht so erholsam wie in einem Hotel. 

Xi’an war mit 7 Millionen Einwohner eine verhältnismässig kleine Stadt;) Es ist die älteste Stadt Chinas und war einmal die Hauptstadt. Nach der Ankunft schwangen wir uns auf Fahrräder und fuhren eine 13km Runde auf der alten Stadtmauer. Wir wiederholen uns hier, aber es ist wieder so ein imposantes Bauwerk. Die alten Bauwerke sind perfekt erhalten oder restauriert, aber sehen trotzdem aus, als wären sie aus einer anderen Zeit. Danach gingen wir ins Zentrum der Stadt. Mit Hilfe von Lee liessen wir die Bildschirme unserer Handys für einen Drittel des Schweizer Preises reparieren. Es spricht nämlich wie fast immer niemand Englisch und so waren wir auf eine Übersetzerin angewiesen. Wir hatten beide die Bildschirme auf unserer Reise malträtiert. Wir mussten allerdings 2 lange Stunden vor Ort warten und waren noch richtig müde vom Nachtzug. Am nächsten Tag besichtigten wir das muslimische Viertel, welches bekannt ist für Streetfood und für billige und gefälschte (erstaunlich wenig) Waren. Zudem gab es am Abend eine wunderschöne Licht- und Brunnenshow bei der grossen Pagoda (Big Goose Pagoda). Die ganze Umgebung war beleuchtet und es herrschte eine wunderschöne Atmosphäre. Als wir zu viert warteten bis die Show anfängt, wurden wir wieder genau beobachtet und auch fotografiert. Ein paar Leute fragten uns auch ob sie Fotos mit uns machen dürfen. Lustig war, als Larissa plötzlich ein Baby auf dem Schoss hatte und die Mutter ein Foto machte.

Die Hauptattraktion in Xi’an sind aber die Terracotta Warriors. Die Terracotta-Armee ist eine Sammlung tausender Terrakotta-Skulpturen, die die Armee von Qin Shi Huang, dem ersten Kaiser Chinas, darstellen. Er wurde dort begraben und die Armee davor aufgestellt, um ihn im Leben nach dem Tod zu beschützen. Ein unglaublicher Anblick. Die Chinesen machten schon damals keine halben Sachen. Viele Krieger sind schon restauriert, aber noch viel mehr sind noch in Einzelteilen begraben. Als wir nach der Besichtigung am Treffpunkt warteten, wurden wir von Mitarbeiter eines chinesischen TV Senders angesprochen. Ein Kamerateam war vor Ort, um von dem Museum und den Ausgrabungsstätten zu berichten. Sie haben uns angesprochen, da sie einen Beitrag für das russische Programm drehten. Wir waren die Personen, die für Chinesen am ehesten wie Russen aussahen und daher als Statisten dienen sollten. Es spielt keine Rolle, dass wir keine Russen waren, da wir nicht sprechen musst. Unsere Aufgabe war einfach lächeln und gelegentlich nicken. Wir sind gespannt auf das Ergebnis. Nachdem die Szenen gedreht waren, liefen wir zu einem Bauernhaus in der Nähe, in dem uns eine lokale Familie in ihrem Haus ein leckeres Mittagessen mit lokalen Zutaten aus eigenem Anbau zubereitete. So etwas hätten wir nie erlebt, wären wir allein gereist. 

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