UYUNI

Zu Fuss überquerten wir die Grenze zwischen La Quiaca (Argentinien) und Villazón (Bolivien). Die Einreise war wieder Erwarten kurz und schmerzlos, wurde doch im Internet geschrieben es könnte lange Wartezeiten geben. Nach einem ca. 1 stündigen Fussmarsch durch Villazón zum Busterminal mussten wir dort 4 Stunden warten. Wir merkten erst später, dass Bolivien in einer anderen Zeitzone liegt. Somit waren es dann sogar 5 Stunden. Wir überbrückten die Wartezeit mit dem Schweizer Quiz (vielen Dank an Fabienne und Remo). So lernten wir in der Ferne noch etwas über unsere Heimat.

Die Busfahrt nach Uyuni dauerte 8 Stunden und dies für «nur» 290km. Man bemerkte an der Infrastruktur recht schnell, dass Bolivien noch etwas weniger entwickelt ist als Argentinien. Der Bus schlängelte sich teilweise durch enge Schotterpisten, welche in der Schweiz für Reisebusse gar nicht zugelassen wären. Zum Glück war es bald dunkel und wir sahen nicht alles. Aber immerhin war der Bus recht komfortabel, was wir in Bolivien nicht erwartet hatten. Im Bus war auch ein deutsches Paar, welches wir im Busterminal kennengelernt haben. Gegen ihre Reise wirkt unser Trip wie purer Luxus. Sie sind nur mit dem Zelt und per Anhalter unterwegs. In Bolivien haben Sie aber den Bus genommen, da ihnen von allen Leuten abgeraten wurde per Anhalter zu reisen. Bolivien sei viel zu gefährlich. Sie gaben uns noch super Tipps für Neuseeland, da sie dort schon waren. So war die Fahrt recht kurzweilig, wobei auch der spektakuläre Sternenhimmel dazu beitrug.

Pünktlich um Mitternacht kamen wir im kleinen Dorf Uyuni an und liefen durch die eiskalten und menschenleeren Strassen zum Bahnhof, wo unsere Unterkunft war. Das deutsche Paar hatte entsprechend nichts gebucht und sie haben im Warteraum des Bahnhofs im Schlafsack übernachtet. Bei geschätzten 10 Grad im Warteraum. Wir hatten hingegen einen alten umgebauten Zugwagon als Zimmer. Da hatte man im ersten Augenblick ein schlechtes Gewissen, wobei sich die beiden ja bewusst für diese Art von Reise entschlossen haben. Die erste Nacht im Zugwagon war sehr kalt, da wir die elektronischen Heizöfen erst bei der Ankunft eingeschalten konnten und der Wagon keine andere Heizung besitzt bzw. nicht isoliert ist. In Uyuni herrschen in der Nacht Temperaturen unter Null Grad. Zudem kämpfte Larissa etwas mit der Höhe von 3’700 m (Kopfschmerzen und Übelkeit). Aber in den folgenden Tagen haben wir die Heizöfen früher angestellt und es war super zum Schlafen. Die Unterkunft war nicht ganz billig für Bolivien aber wirklich ein tolles Erlebnis. 

Nach der kurzen ersten Nacht kam auch schon Lea (Larissas Schwester) vom Flughafen. Sie wird mit uns Bolivien und Peru bereisen. Am gleichen Tag haben wir Uyuni erkundet. Es ist wirklich klein und wir hatten schnell das Wesentliche gesehen. Nicht wirklich hübsch. Wir hatten vor dem 2-tägigen Ausflug in die «Salar de Uyuni» noch einen Tag als Puffer eingeplant. Was gut war, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Wir wussten nicht so recht, was wir machen sollten. Der sehr nette Manager des Hotels hat dann vorgeschlagen, dass wir zum Eisenbahnfriedhof laufen sollen ca. 3km ausserhalb von Uyni. Es ist zwar auch ein Halt auf der Tour dort, doch dieser ist kurz und es hat viele Leute. So konnten wir ausschlafen, gemütlich Frühstücken und uns auch noch etwas in der Höhe bewegen. Zudem hatten wir wirklich viel Zeit um coole Fotos zu machen und es hatte praktisch keine Leute. Es hat sich absolut gelohnt. Auf der Tour hatte man nur 20 Minuten Zeit und alles war voll mit Touristen (siehe auch Fotos). 

Der Grund weshalb man aber nach Uyuni kommt ist die «Salar de Uyuni». Wir haben eine 2-tägige Tour gebucht um die grösste Salzwüste der Welt zu erkunden. Die Landschaft wirkt während dem ganzem Aufenthalt unreal und man kann sich nicht satt sehen. Der erste Stopp ist wie erwähnt am Eisenbahnfriedhof, welchen wir am Vortag bereits erkundet haben. Der Zweite Stopp führt in ein Dorf aus Salz mit Ständen für Touristen. Dies war nicht wirklich speziell. Aber dann geht es mit dem Geländewagen auf die schier unendliche weisse Fläche aus Salz. Nach dem Mittagessen in einem ehemaligen Hotel aus Salz ging es weiter über die Wüste zum Galaxy Cave. Eine Höhle bestehen aus Korallen mit skurrilen Formen. Wir hatten ein kleines Salzhostel als Unterkunft, welches von aussen eher wie ein Gefängnis aussah. Innen war aber alles relativ neu und sogar das Bettgestell war aus Salz. Es war aber sehr einfach ausgestattet. Wieso dichte Fenster und eine Heizung einbauen, wenn es draussen ja nur ein paar Grad Minus hat in der Nacht??? Ist doch nicht nötig… Nach dem Nachtessen ging es nochmal in die Salzwüste um die Sterne zu beobachten. Einfach nur unglaublich schön. Eine solche klaren Sternenhimmel habe wir selten gesehen. Im Hostel war es recht kalt aber zum glück hatte es etwa 5 Wolldecken und wir konnten alle schnell einschlafen. Manche benötigten auch eine Mütze zum Schlafen ;)

Am nächsten morgen ging es früh los. Schliesslich wollten wir den Sonnenaufgang erleben auf der Salzwüste. Wir hatten zwei brasilianische Chicas in der Gruppe, welche nicht so schnell aus dem warmen Bett kamen. Doch sie waren dann erstaunlich schnell bereit und wir hatten nur wenig Verzögerung. Der Sonnenaufgang betrachteten wir auf der Salzwüste an einem Ort, wo es noch Wasser hatte. Wobei das Wasser nur wenige cm tief ist und man mit den Wanderschuhen hineinlaufen kann ohne nasse Füsse zu bekommen. Die Spiegelungen, welche sich dadurch ergeben sind wunderschön und man erkennt auf den Fotos fast nicht mehr, was oben und was unten ist (siehe auch Video). Danach ging es weiter auf eine Kaktusinsel, wo es erstmal Frühstück gab. Die Insel ist mitten auf der Salzwüste und übersäht von riesigen Kakteen. Dort haben wir einen kurzen Rundgang gemacht. Oben hat man ein spektakuläres 360 Grad Panorama auf die Insel und die Salzwüste. Weiter ging es zum Vulkan Tunupa. Am Fusse befinden sich Gräber mit Mumien, welche wir besichtigt haben. Ein bisschen creepy. Wir haben aber nicht den ganzen Vulkan bestiegen, es hätte über eine Stunde gedauert pro Weg. Aber bis auf 4000 Meter sind wir gewandert und von dort hatte man eine atemberaubende Aussicht. Schliesslich ging es wieder in die Wüste, um die bekannten Fotos zu machen mit der verzerrten Perspektive. Unser Guide war wirklich super und machte coole Fotos und hatte 1000 Ideen. Wir hätten alleine nie so schnell so viele tolle Fotos machen können. Zudem entstand auch ein lustiges Tanzvideo, welches wir auch für euch hochgeladen haben. Anschliessend ging es zurück nach Uyuni. Nach einem letzten Abendessen fuhren wir per Bus Richtung Sucre; Hauptstadt Boliviens.

Kommentare: 2
  • #2

    Uli (Freitag, 17 August 2018 15:39)

    Wow wow wow... beeidruckend was mir uf dere Ärde aues für schöni Plätzli hei.
    Ha ganz viu Frage... schickenech no es Mail, aber super toll u danke für die Bricht und Fotos...
    Un beso y abrazo para los dos.

  • #1

    Petra Brühwiler (Samstag, 07 Juli 2018)

    Danke für den tollen Reisebericht!! Konnte in Erinnerungen schwelgen:)
    Wünsche euch noch ganz viel Spass!! Grüsse Petra