Ilha Grande

Am nächsten Tag ging es auf die Ilha Grande. Diese befindet sich ca 3.5h südwestlich von Rio (Autofahrt ca 2.5 Stunden und ca 1h mit dem Boot). Wir haben uns beide gar nicht so wirklich informiert was es auf der Insel gibt bzw. nicht. Es gibt schon mal keine Geldautomaten, aber zum Glück kann man relativ viel mit Kreditkarte zahlen. Jedenfalls sind wir relativ unwissend auf der Insel angekommen. Es war Liebe auf den ersten Blick und die Liebe blieb bis zum Schluss bestehen. Wir hätten es noch viel länger ausgehalten. Die Insel hat über 100 Strände und bietet diverse Wanderwege durch den Dschungel und weiter Aktivitäten wie Tauchen, Schnorcheln, Fischen, Bootstouren etc.. Vila de Abraão ist die «Hauptstadt» der Insel. Aber es gibt auf der ganzen Insel weder grosse Hotelanlagen, noch privaten motorisierten Verkehr bzw. geteerte Strassen. Einzig die Ambulanz, Feuerwehr und Parkwächter haben Autos. Es gibt nur kleine Bars, Shops, Restaurants und Pensionen (Pousadas). Ein Grossteil der Insel steht unter Naturschutz. Unsere Unterkunft hiess Pousada Naturalia. So ein friedlicher Ort! Von der Hängematte (wie wir diese vermissen) auf dem Balkon hatte man wunderbare Sicht auf die Bucht. Sebastian, gebürtiger Franzose und Stellvertretender Leiter der Pension, hat uns anhand der Landkarte erklärt, was man alles auf der Insel machen kann inkl. Tipps für Restaurants. Es war dann auch schon fast Abend und wir sind ins Café do Mar auf Vorschlag von Sebastian. Dort gibt es 2mal die Woche ein frisches BBQ und das Restaurant ist direkt am Strand. Man kann das Fleisch und den Fisch auswählen und er wird dann frisch grilliert und serviert mit Reis und Gemüse. Dazu noch ein brasilianisches Bier; einfach Top!

Am nächsten Tag sind wir zum Strand Palmas gewandert (hin und zurück je 1h). Die Wanderwege sind super ausgeschildert und gut begehbar, aber es ist kein Sonntagsspaziergang. Die Insel ist nicht flach, sondern es geht entweder auf- oder abwärts und meist auch steil über Stock und Stein. Dazu war es auch relativ heiss. Man kommt wirklich ins Schwitzen und der Puls geht hoch. Man fühlt sich wie ein Abenteurer in der Dschungelvegetation, speziell wenn dann von einer Gruppe hinter uns aus einem portablen Lautsprechernvon Elton John «Circle of Life» (Lion King) ertönt. Nach einer Stunde sind wir am Strand angekommen, welcher ca. 1km lang war und praktisch menschenleer. Es war wunderbar nach der Anstrengung sich im Meer abzukühlen und am Strand zu relaxen. Nach ein paar Stunden traten wir wiederum den Rückweg an. Am Abend ging es ins Dom Mario, gemäss Sebastian das beste Restaurant im Ort mit den besten Caipirinhas (siehe auch Drinkblog). Er hatte recht, die waren so gut, dass wir noch einen zweiten bestellt haben, der Dritte wurde uns dann gar noch spendiert vom Restaurant ;) 

Am nächsten Tag machten wir eine Boots Tour zum Strand Lopes Mendes. Es geht mit dem Boot an den Strand von Pouso. Von dort ist es eine kurze 20-minütige Wanderung. Aber auch bei dieser kurzen Wanderung kam man ins Schwitzen. Als wir aus dem Dschungel an den Strand kamen, waren wir sprachlos. 3km langer weisser Sandstrand. Der Sand war so fein, dass es unter den Füssen quietschte. Wir haben schon beide viele Strände gesehen, aber dieser ist aktuell ganz vorne in unserem Ranking. Wichtig ist aber wiederum zu erwähnen, dass Nebensaison war und nicht Wochenende. Es hatte wirklich wenig Leute, was natürlich viel zur Schönheit beigetragen hat. Es gibt weder Boote noch Gebäude am Strand. Im Nachhinein haben wir gelesen, dass der Strand mehrfach zum schönsten Strand Brasiliens gewählt wurde und von Nutzern von Tripadvisor auch schon zu den 10 schönsten Strände der Welt gewählt wurde. Der Strand ist auch sehr breit und nur ganz wenig abfällig, so dass man weit ins Meerlaufen kann.

Die Wetterprognose für den letzten offiziellen Tag war heiss, aber bewölkt, weshalb wir uns für eine 2 stündige Wanderung an den Strand Feiticera entschieden haben. Auf dem Weg befindet sich der höchste Wasserfall (13 Meter) der Insel. Der Wasserfall alleine ist nicht so spektakulär. Aber es lohnt sich, weil es 2 Naturpools mit kühlem Frischwasser gibt zum baden und man bis unter den Wasserfall gehen und duschen kann. Es war einfach nur perfekt nach der schweisstreibenden Wanderung. Zudem hatten wir wiederum mehrfach Glück. Wir hatten den Wasserfall fast 15 Minuten für uns alleine. Danach kamen immer mehr Leute. Zudem hatte Daniel sein Natel in der Tasche in der Badehose. Diese war zum glück mit dem Reissverschluss geschlossen. Erst beim abtrocknen merkte er sein Missgeschick. Doch das Gerät funktionierte noch einwandfrei! Und als wir auf den Abstieg Richtung Strand waren, haben sich die Wolken aufgelöst und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein noch am Strand relaxen, bevor wir dann mit dem Taxiboot zurück nach Vila do Abraão gefahren sind.

Fast hätte ich noch Marcel den Churro-Verkäufer der Insel vergessen. Er machte nicht nur super Churros, sondern war ein toller Typ. Er lernt fleissig Englisch und war froh als er mit uns sprechen üben konnte. Er erzählte uns mit stolz an welcher Lektion er dran ist und was er gelernt hat. Also gingen wir am nächsten Tag nochmal bei ihm vorbei und er kannte uns sofort und hat sich wieder extrem gefreut. Er lernt nebenbei auch noch Deutsch und Französisch, doch dort ist er noch ganz am Anfang. Er hat uns auch erzählt, dass er wegen der Kriminalität von Rio weg wollte und seinen Frieden auf die Ilha Grande gefunden hat. Schade haben wir es verpasst, ein Foto zu machen, sonst hätte er einen Plätzchen im Blog bekommen.

Leider konnten wir nicht länger bleiben, da der Trip nach Iguazu fix gebucht war. Es ist wirklich ein Ort, wo man sich aktiv oder auch weniger aktiv erholen und den Alltagsstress hinter sich lassen kann. 

 

Kommentare: 2
  • #2

    Lala&Bläs (Dienstag, 22 Mai 2018 23:26)

    Hi Uli
    Da esch schön wenn mer s Fernweh bi der gweckt händ:) lha Grande esch wörkli es Paradies. S Esse ufem Bild esch Fisch mit Passionsfruchtsauce, mhhhhh..... Eusi Unterkunft (Pousada Naturalia) esch de hammer gsi.
    Liebe Gruess
    Lala&Bläs

  • #1

    Ulises (Montag, 14 Mai 2018 13:47)

    Da bini scho wieder. Wow, wow und nomau wow. Bisher het mit Südamerika, und vor allems Brasilie nid mega greizt zum reise. Aber dir schaffets dasi Fernweh nach dr Ilha Grande bechume. Das kört auso jetzt uf mini Bucket-List. Danke euch. Super Fotos, (Sexy Lala bim Wasserfall... wohoooo)
    Was isch das für feins ässe ufem Bild i däm Ton-Gfäss?
    Sie d Pousadas guet gsi?
    Saludos y Besitos
    Ulises