Rio de Janeiro

Wie Ihr im Intro zu Brasilien gelesen habt, haben wir Aufgrund Verspätung ein Tag in Rio «verloren». Wir kamen erst am Abend im Hotel Windsor Martinique an, welches direkt an der Copacabana liegt. Wir sind dann gegenüber in ein Restaurant und haben Moqueca gegessen, eine Nationalspeise Brasiliens. Ich habe in Florida schon vom Fisch und den Meeresfrüchten geschwärmt, aber Brasilen war dann noch mal eine Stufe besser und günstiger. Danach mussten wir uns von den Strapazen der Anreise erholen und sind sofort schlafen gegangen. Das Wetter am nächsten Tag war nicht super; es war warm aber bewölkt. Somit ideal für eine Fahrrad Tour. Gleich nach dem Frühstück haben wir Bikes gemietet an de Copacabana bei http://rentabikeinrio.com/. Wirklich super Service. Man hat uns eine Karte mitgegeben und den Vorschlag für eine Route. Mit den Fahrrädern ging es der Copacabana entlang Richtung Ipanema. Und dann kommt wieder so ein Moment wo an sich fragt ist das wirklich alles real? Fahre ich jetzt mit dem Bike tatsächlich der Copacabana entlang? Bereisen wir tatsächlich 14 Monate die Welt?... Wir sind bis ganz ans Ende von Ipanema zum Sheraton Hotel gefahren, wo man einen schönen Ausblick hat auf Ipanema. Was auch typisch ist für Brasilien sind die Gegensätze. Im Vordergrund das Luxushotel und im Hintergrund am Hang die Favelas. Danach ging es einmal um die Lagune «Lagoa Rodrigo de Freitas» (ca. 8 km). Im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2016 wurden in der Lagune die Wettkämpfe im Rudern und im Kanurennsport ausgetragen. Nach einem kurzen Abstecher in ein Einkaufszentrum (Ziel war ein WC) ging es dann wieder zurück an die Copacabana. Nach fast 3h Fahrradfahren hat man sich den Caipirinha (oder auch zwei) mit Sicht auf den Zuckerhut verdient. Wir haben dann die Bikes zurückgebracht, da es zu regnen begann und wir die Drinks auf den leeren Magen doch schon etwas gespürt haben ;) 

Nach dem wir uns im Hotel wieder frischgemacht haben, ging es zum Abendessen in ein kleines Restaurant an de Copacabana. Die meisten Gericht werden in Brasilien für zwei Personen angeboten und man kann das Essen schöpfen. Mit Vorspeise reichen die Portionen an vielen Orten auch für 3 Personen. Für den zweiten Tag haben wir dann eine private Tour mit Andre Marcel gebucht von Rio Connexion (Vorschlag aus dem Lonely Planet Reiseführer Südamerika). Er hat uns pünktlich mit seinem Auto um 8:00 Uhr morgens abgeholt. Wirklich ein super Typ. 40 Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Rio, die Statur eines Shaqiri, Tätowiert mit Sonnenbrille und eine Aufkleber auf dem Auto «WARNING: ZOMBIES INSIDE ENTER AT YOUR OWN RISK». Ein Spassvogel, der aber ein breites Wissen über die Geschichte Rios und Brasiliens hat. Geschichte und Geographie seien seine Lieblingsfächer gewesen. Zudem war er begnaded im «Parkieren». Egal wie eng die Lücke, Andre brachte das Auto irgendwie hinein. Auf dem Weg zum «Cristo Redentor» („Christus, der Erlöser“) auf dem Berg Corcovado hat er uns die Geschichte von Rio näher gebracht und was wir alles auf der heutigenTour machen werden. Das Wetter war super und aufgrund der Nebensaison hatte es auch wenig Leute. Andre hat uns erzählt, dass man bei der Zahnradbahn auf den Corcovado in der High Season mehrere Stunden anstehen muss. Wir konnten gleich auf die Bahn und hatten viel Platz. Auf dem Anstieg eröffnen Sich immer wieder eindrückliche Aussichten auf Rio. Im Gegensatz zu anderen Städten die ich bis jetzt von oben gesehen habe, ist Rio nicht nur spektakulär, sondern auch schön. Rundherum das Meer und die Strände und dann erheben sich grüne Berge um und in Mitten der Stadt. Etwas traurig, aber auch die Favelas an den Hängen machen diese Stadt so einzigartig. Nachher ging es weiter nach Santa Theresa, ein historisches Viertel mit wunderschönen alten Gebäuden und der gelben Strassenbahn. Ein Überbleibsel aus der portugisieschen Kolonialzeit. Die Strasse ist aus Kopfsteinpflaster, über welches sich Andre fürchterlich aufregte. Man fühlt sich plötzlich wie an einem anderen Ort in einer anderen Zeit. Was man unbedingt sehen muss neben der Strassenbahn – mit welcher Andre aus Sicherhitesbedenken nie fahren würde – ist der Ruinenpark und natürlich die «Escadaria Selarón». Eine Treppe welche vom chilenischen Künstler Jorge Sélaron geschaffen wurde. Noch grössere Bekanntheit erlangte die Treppe durch das Musikvideo zum Song Beautiful von Snoop Dogg und Pharell (https://youtu.be/_FE194VN6c4). Etwas vom Besten an der Tour war aber, das Andre auch erzählte von seinem Leben in Rio und was er von der aktuellen politischen Situation im Land denkt. Auch seine Meinung zu den beiden Grossereignissen (Fussball WM und Olympische Spiele) ist klar negativ. Der normalen Bevölkerung hat es nichts gebracht bzw die teils neue Infrastruktur können sich die Meisten gar nicht leisten. Einen Tag später konnten wir uns davon selber überzeugen. Auf dem Weg zur Ilha Grande fuhren wir am Olympiapark mit all den Stadien vorbei. Die Strassen sind Top und eine Schnellbusinfrastruktur mit eigener Spur zieht sich über mehrere Kilometer. Aber es handelt sich um ein Gebiet ausserhalb von Rio welches komplett neu gebaut wurde. Das Benutzen der Strasse kostet aber ab einer gewissen Stelle und schon waren wir recht alleine auf eine top ausgebauten 3-spurigen Schnellstrasse. Lieber hätte man das Geld in das marode Bildungs- und Gesundheitssystem gesteckt, erzählt uns Andre. Erstaunlich auch wie die Einheimischen mit der Sicherheitslage umgehen. Wir als Touristen sind schon vorsichtig, Rio ist schliesslich eine der gefährlichsten Städte der Welt. Man könnte meinen die Einheimischen sein sich es gewohnt, aber sie scheinen fast noch vorsichtiger. Wir hatten von Anfang an nur eine Kreditkarte, ein Handy und etwas Bargeld dabei, auch die Eheringe blieben im Safe. Wir selber haben aber von der Kriminalität gar nichts mitbekommen. Wir haben uns auch nie wirklich unsicher gefühlt. Aber man muss schon aufpassen, wenn man irgendwo falsch abbiegt ist man schnellen in einem «falschen Viertel». Nachdem kurzen Einschub weiter zu unserer Tour. Bevor es zum Grande Finale zum «Pão de Açúcar» (Zuckerhut) ging, hat uns Andre an einen Essensstand mitgenommen am Meer wo primär Einheimische sind. Dort gab es brasilianische Snacks und Bier. Anschliessend ging es zum Zuckerhut, wo man mit einer Schweizer Seilbahn auf die Spitze gelangt mit einmal Umsteigen. Damit man das ganze Spektrum von Rio gesehen hat, muss man unbedingt sowohl den Corcovado als auf den Zuckerhut machen. Dies hat uns Andre schon am Morgen gesagt. Und recht hatte er! Vom Zuckerhut ist die Aussicht vor allem auf die Copacabana nochmal spektakulärer. Zudem haben wir uns auf einem riesigen Transparent verewigt, unter dem Schriftzug «original Swiss». Es hängt eine Plane auf dem Zuckerhut gesponsert von Victorinox welche als riesiges Gästebuch dient. Schliesslich brachte uns Andre zurück zum Hotel. Einen letzten wichtigen Tipp von ihm war auch noch, dass wir lieber Fisch/Meeresfrüchte statt Fleisch in Brasilien essen sollen, da wir ja noch nach Argentinien gehen. 

Kommentare: 2
  • #2

    Lala&Bläs (Dienstag, 22 Mai 2018 23:20)

    Hi Uli!
    Merci för de liebi Kommentar :) Das esch natürlich e super Motivation! Mer wärded gern au no meh Fotene vo lokale Spezialitäte ifüege demit chasch us de Ferni metgnüsse ;)
    Liebe Gruess
    Lala&Bläs

  • #1

    Ulises (Montag, 14 Mai 2018 12:43)

    Hey dir zwöi hübsche. Was dir da aues erläbet isch ja eifach dr Hammer. Es schiint aues sehr iidrücklech z si. Eui Bilder sie eifach super und dr gschribnig Text isch super gschribe. So dasme würklech chlei z gfühl het das mit z'erläbe.
    Ig natürlech aus Fresscheib und Fass ohni Bode, möcht de oh chlei über d Spezialitäte erfahre. Tüet zwüsch iche mau was feins z ässe Fötele...muhahaha... so dasi chlei cha mitsabere :)
    Freue mi ufe nächst Iitrag.
    Besitos
    Ulises