Huaraz

Huaraz liegt in den Bergen zwischen Trujillo und Lima und wird auch die peruanische Schweiz genannt. Die Landschaften mit dem Bergpanoramen sind wirklich wunderschön und erinnern teilweise ans Engadin. Und da war sie endlich wieder: die Sonne! Wie schön, sie wieder auf der Haut zu spüren. In Huaraz angekommen haben wir gleich zwei Touren gebucht. Die Erste führte uns zu einem Gletscher auf über 5000 Meter über Meer, persönlicher Höhenrekord. Die Tour war aber relativ easy. Der Rundweg zum Gletscher war relativ flach und total ca 1.5h lang. Schon eindrücklich wenige Meter vor so einem Gletscher zu stehen. Aber in der Höhe wollte das Wetter leider auch nicht so recht, die Sonne zeigte sich kaum. Aber wir hatten immerhin ziemlich gute Fernsicht. Je näher wir dan Huaraz kamen, je mehr zeigte sich die Sonne wieder.

Die zweite Tour führte uns zur Lagune 69. Ein Ausflug der Sonderklasse. Die Landschaften erinnern an das Engadin und gaben einen Vorgeschmack auf Kanada mit den Bergpanoramen und Lagunen, welche in Blau und Türkis erstrahlten. Eine gute Eigenschaft des menschlichen Gehirns ist, dass es harte Momente schnell verdrängt. Den der Aufstieg zur Lagune auf 4600 Meter war rein von Distanz und Höhenmetern zu vergleichen mit dem Aufstieg auf den Salakantay Pass. Dies wurde uns so gesagt, als wir die Tour buchten (was haben wir uns dabei gedacht?). Total waren es knapp 5h Wanderung (3h auf, 2h ab). Das Wetter war leider auch nicht sonderlich schön, immerhin hatte es aber nicht geschneit (nur Nieselregen) und man hatte doch eine relativ gute Sicht. Nicht auszumalen wie alles bei Sonnenschein aussehen würde. Der Wanderweg war wirklich wunderschön und die Anstiege waren nie extrem steil. Aber die Höhe machte sich doch stark bemerkbar. Es ist also eine anspruchsvolle Wanderung bei der eine gewisse physische Belastbarkeit Voraussetzung ist. Erschwerend kam hinzu, dass wir 1 Woche auf Meereshöhe waren mit wenig sportlicher Betätigung. Aber die Landschaft war spektakulär schön. Wenn man oben ankommt und von weitem sieht man die türkisblaue Lagune, vergisst man den Schmerz schnell. Dieser Ausflug war sicherlich ein Highlight unserer Perureise. Auch Huaraz selber ist sympathisch. Nicht so gross und hektisch, aber gleichwohl hat es alles was man braucht. Zudem ist es umringt von einem wunderschönen Bergpanorama. In Huaraz selber schien auch fast immer die Sonne. Schliesslich nahm dann auch für Peru die WM ein versöhnliches Ende mit dem Sieg über Australien. Nachdem Spiel brachen wir nach Lima auf. 

Lima

Lima ist nicht nur unsere letzte Etappe in Peru sondern in Südamerika allgemein. Wie die Zeit doch vergeht. In Lima feierten wir unsere Airbnb prämiere. Es hat alles wunderbar funktioniert. Wir hatten ein kleines Apartment in bester Lage mit Portier. An der Lage hätten wir im Hostel für den Preis noch ein Bett in einem Massenschlag bekommen. Miraflores ist eine gehobene Gegend mit vielen Hotels und entsprechend trifft man viele Touristen und es ist sicher. Sowohl unser Reiseführer als auch im Internet wurde die Gegend empfohlen. Lima ist eine moderne Stadt und wiederspiegelt den wirtschaftlichen Aufschwung von Peru. Wir hatten ein eher ruhiges Programm. Wir konnten uns nicht erinnern, wann wir das letzte mal 3 aufeinanderfolgende Tage ausgeschlafen haben. Wir haben 2 Walkingtouren unternommen und beide waren wirklich super. Es ist einfach cool, wenn die Einheimischen von ihrem Leben berichten. Die eine Tour führte uns nach Downtown in das historische Zentrum, welches UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Gebäude sind noch eindrücklicher und prachtvoller, als wir sie bisher gesehen haben. Einzig der Hauptplatz war durch die Polizei abgeriegelt. Auch der Kongress war komplett von Polizisten geschützt. So viele Polizei auf so kleinem Raum haben wir selten gesehen. Die Regierung hat dies angeordnet, weil es Proteste gegeben hat und weitere befürchtet werden. Die Regierung hat mehrere 100 Millionen für Wahlpropaganda ausgegeben. Das Geld hätte man gemäss den Peruanern lieber in die Bildung oder das Gesundheitswesen investiert. Aktuell regiert auch der Vizepräsident in Peru, da der Präsident wegen Korruption angeklagt wurde.

Die andere Walking Tour brachte uns ins Trendviertel Barranco. Sicher das schönste Viertel, welches wir in Lima besucht haben. Es hat überall coole Streetart an den Wänden und romantische Parks. Zudem findet man Galerien, hippe Bars, vegetarische Restaurants und Boutiquen. Die Gegend war früher für die gutbetuchte Elite und entsprechend findet man schön erhalten Villen im Kolonialstil. 

In Lima haben wir uns auch wieder mal richtig verwöhnt und uns Sushi gegönnt: Ein Traum! Peru hat eine der grösste Japanische Gemeinschaft ausserhalb Japans und zudem ein Meer, welches viel guten Fisch hervorbringt. Zudem ist das Preisniveau zwar hoch für Peru, aber für Schweizer Verhältnisse immer noch günstig. Also top um hochqualitatives Sushi für wenig Geld zu bekommen. 

Schliesslich hiess es Abschiednehmen. Nicht nur von Peru und Südamerika, sondern auch von Lea, welche uns fast 7 Wochen begleitet hat. Wir hatten wirklich eine super Zeit und sehr viel gelacht. Wirklich schade, ging die Zeit so schnell vorbei. Ohne Lea wäre die Reise durch Bolivien und Peru sicher nur halb so schön geworden. Und dass nicht nur, weil sie so gut Spanisch spricht ;)

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