Perth

Wir starteten unser Abenteuer Australien in Perth. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Westaustralien war einfach unglaublich wunderschön und hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir hätten nicht gedacht dieses türkise Meer, die weissen Sandstrände und die unglaubliche Unterwasserwelt nach Franz. Polynesien so schnell wieder zu sehen.

 

 

Unsere Reise durch Westaustralien unterteilte sich grob in zwei Routen. Zuerst machten wir eine Rundreise im Südwesten, startend in Perth. Perth selber hat uns gut gefallen. Mit den Palmen und dem heissen Wetter versprühte die Stadt ein südliches Flair. Es kam so richtiges Sommerfeeling auf. Besonders schön ist Fremantle, mit den vielen Bars und Restaurants in den wunderschön erhaltenen viktorianischen Gebäuden. Das Gefängnis von Fremantle ist UNESCO Weltkulturerbe und die Tour war genial. Wir haben schon Alkatraz in San Francisco besucht. Diese besticht vor allem durch die Lage und Aussicht von der Insel. Aber das Fremantle Prison ist älter (wurde erst 1993 geschlossen) und grösser. Es hat sogar noch einen Raum mit einem Galgen, wo die Todesstrafe vollzogen wurde. Schon etwas beklemmend, in diesem Raum zu stehen. Nachdem Besuch des Gefängnisses flanierten wir durch Fremantle und gönnten uns zum Abschluss leckeres Essen, gutes Bier und herrliche Abendsonne im Brauereirestaurant Little Creatures direkt am Meer.

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Südwesten

Mit unserem fast nigelnagelneuen Mietauto fuhren wir anschliessend über mehrere Tage der Küste entlang bis nach Esperance. Was wir oft gelesen hatte, bestätigte sich. Die ersten Kängurus, welche wir gesehen haben, lagen tot am Strassenrand. Daran muss man sich zuerst etwas gewöhnen. Auf unserer Fahrt durch den Südwesten haben wir viel erlebt. Wir genossen den offiziell besten Chardonnay Australiens im Leeuwin Estate im Weinanbaugebiet Margret River. Wir badeten in den wunderschönen Greens Pool nahe Denmark. Ja es heisst wirklich Greens Pool und nicht Green Pools, und ja tatsächlich heisst die Ortschaft Denmark. Nicht dass jemand meint, der Blogeintrag sei unter Einfluss des guten Weins entstanden. Der natürlicher Meerwasser-Pool mit weissem Sandstrand ist durch vorgelagerte Felsen vom Wellengang abgeschnitten und nicht zu tief. Daher eignet er sich wunderbar zum Baden. Dort könnte man es auch länger aushalten. Zudem machten wir eine wunderschöne Gratwanderung zum Bald Head in der Nähe von Albany. Was uns zu schaffen machte, war einerseits die Wärme und andererseits die unzähligen kleinen Fliegen. Zum Glück gaben uns Larissas Eltern ihre Fliegennetze mit, welche sie vor 10 Jahren ebenfalls in Australien erworben hatten. Die sehen zwar etwas bescheuert aus, waren aber Gold wert. Eine entgegenkommende Wanderin sagte dann auch anerkennend «smart people» J. Wir wissen nun wie sich die Kühe bei uns fühlen, wenn ihnen dutzende Fliegen ums Gesicht schwirren und einem in Mund, Nase und Ohren fliegen. Grob gezählt befanden sich zu Spitzenzeiten um die 100 Fliegen auf je einem unserer Rucksäcke und weiter schwirrten um uns herum. Aber wie gesagt, waren die Fliegennetze ein super Schutz fürs Gesicht und wir konnten ziemlich stressfrei Wandern und die Natur geniessen. Wir benötigten die Netze zum Glück nur dieses eine Mal in Westaustralien. Es gab zwar noch ein paar Orte wo die Fliegen störten, aber nicht im Übermass.

In Esperance verbrachten wir schliesslich Weihnachten. Traditionell Australisch gönnten wir uns Surf’n’Turf (Rindsfilet mit Garnelen). Australien ist kulinarisch top. Es gibt nicht nur bestes Rindfleisch, sondern auch super Meeresfrüchte. Dies dann noch in einer Mahlzeit kombiniert: schlicht grossartig. Wir haben uns wirklich mühe gegeben, Weihnachtstimmung aufkommen zu lassen. Auf der Fahrt haben wir 2 Stunden die Christmas Pop Playlist laufen lassen. Aber selbst Wham! schaffte es nicht. Im Restaurant hatte es auch einen geschmückten Baum. Aber irgendwie fühlte es sich nicht nach Weihnachten an, wenn man bei 30 Grad auf das Meer blickt. Am 25. Dezember machten wir einen Flug über den Cape Le Grand National Park mit 3 der schönsten Strände Australiens bzw der Welt. Highlight war aber der Flug über den pinken See namens Lake Hiller. Dieser liegt auf einer Insel aber relativ nahe am Meer. Entsprechend unwirklich erschienen die Kontraste zwischen dem Blau/Türkis des Meers und dem Rosa des Sees. Unser Pilot trug passend eine Weihnachtsmannmütze. Aber auch dies brachte nur bedingt Weihnachtsstimmung. Weihnachten im Sommer zu verbringen war ein lustiges, aber auch etwas schräges Erlebnis. Wir bevorzugen Weihnachten in der Schweiz, wo man die Kälte mit Fondue und Glühwein bekämpfen kann. Falls es nicht wieder gerade 12 grad und Regen hat :/ Nach dem Flug begutachteten wir die drei Strände (Lucky Bay, Thistle Cove und Hellfire Bay) von Nahem. Am Lucky Bay kamen sogar Kängurus an den Strand und einheimische haben künstliche Weihnachtsbäume aufgestellt. Die Bilder der Strände sprechen für sich: Einfach traumhaft! Schliesslich führte uns der Weg über den Southern Outback – auch Golden Outback genannt - zurück nach Perth. Der Wave Rock mitten im Nirgendwo ist eindrücklich. Ansonsten war aber nicht viel zu sehen. 

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Rottnest Island

Perth selber hatten wir bereits gesehen und so ging es direkt auf Rottnest Island. Auf der Insel sind keine Autos erlaubt, daher parkten wir unser Auto bei der Fähre und mieteten gleich Fahrräder vor Ort. Am Terminal trafen wir bekannte Gesichter aus der Heimat. Mit Corinna und Raphael Eckert gingen wir auf Entdeckungstour. Am ersten der zahlreichen wunderschönen Strände, besuchte uns dann gleich eines der vielen süssen Quokkas. Da es auf der Insel keine Feinde gibt, sind überall und extrem zutraulich, speziell wenn sie bemerken, dass man etwas zu essen hat. Am liebsten hätten wir ein paar diese knuffigen Tiere mitgenommen. Wir Parkten unsere Fahrräder an diversen Stränden, wo wir schnorchelten, einfach badeten und relaxten. Rottnest Island ist wunderschön und ein Muss wenn man im Westen ist. Wir gönnten uns noch ein Nachtessen und paar Drinks direkt am Strand bevor Corinna und Raphi wieder auf die Fähre sind.  Wir haben eine Nacht auf der Insel verbrachte in einer ehemaligen Kaserne, welche nun ein Backpacker ist. Mangels alternativen bezogen wir einen Massenschlag. Bei Massenschlag und Kaserne kamen Daniel Erinnerungen an die RS auf. Es war aber erstaunlich ruhig und am Abend waren dutzende Quokas auf dem Areal. Alles in Allem ein cooles Erlebnis. 

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Westküste (Rottnest Island bis Exmouth)

Die zweite Etappe unserer Reise durch den Westen führte über mehrere Tage von Rottnest Island nördlich der Küste entlang nach Exmouth. Wir waren immer wieder erstaunt von der Schönheit dieser Region. Gut, zwischen den Sehenswürdigkeiten kommt manchmal ziemlich lange, ziemlich ödes Nichts, welches man beim ewigen geradeaus fahren (ein Hoch auf Hörbücher) beobachten kann. Aber das zwischen dem Nichts ist super. Da ist einerseits die Pinnacle Dessert mit den bizarren Felsformationen oder zum anderen der Kalbarri National Park mit der wunderschönen Küste und dem Canyon im Landesinneren.

Besonders gut hat uns aber Denham bzw. Shark Bay gefallen. Dort haben wir mit Eckerts Silvester gefeiert. Bestes Rindfleisch auf dem Grill gepaart mit bestem australischem Wein, Sicht aufs Meer und beim Apéro konnten wir vom Sitzplatz unseres Apartments den Sonnenuntergang beobachten: Wir sind schon schlimmer ins neue Jahr gerutscht.

Hauptattraktion der Region ist sicherlich Monkey Mia. Dort kommen Delphine bis wenige Meter an den Stand. Es hatte sogar ein 2-wochenaltes Delphinbaby, unglaublich süss. Von dort machten wir noch 2 Bootsausflüge. Am Morgen, nach dem wir die Delphine bewundert haben, ging es auf die Suche nach Dugongs, welch wir neben Delphinen und Schildkröten dann auch beobachten konnten. Leider haben wir es nicht geschafft ein Foto zu machen. Mit dieser Tour gab es «gratis» am Abend eine Bootsfahrt in den Sonnenuntergang. Einfach nur unglaublich schön. Wir durften sogar eigene Getränke und Snacks mitbringen.

Leider hatten wir dann auf der Rückfahrt ein Schreckerlebnis. Wir waren zwar vorgewarnt und fuhren auch langsamer als erlaubt, doch es sprang uns ein Känguru aus dem Busch in den linken Kotflügel. Dani hatte keine Chance um auszuweichen. Zum Glück war das Känguru schnell tot und musste nicht lange leiden. Das Foto bleibt euch erspart. Nun waren wir tatsächlich selber für eines der toten Kängurus am Strassenrand verantwortlich. Unser (4 Monate altes) Auto sah im ersten Augenblick auch ziemlich ramponiert aus. Aber es waren zum Glück nur noch paar Kilometer bis nach Denham. Es stoppten dann noch zwei junge Australier und fragten, ob alles ok sei. Als wir es erklärt hatten, kam dann in einem breiten australischen Dialekt: «You hit a roo? Damn blody kangaroos.». Die Australier nennen die Kängurus nur Roos. Es zweigte aber auch ein bisschen das ambivalente Verhältnis der Australier zu ihrem eigentlichen Nationalsymbol. Die beiden Australier schauten das Auto an und sagten, es laufe keine Flüssigkeit aus. Also schon mal gut. Im Schneckentempo fuhren wir dann mit viel kaputtem Plastik die restlichen Kilometer zum Apartment. Das erste Mal auf der Reise schien uns ein Ereignis dazu zu zwingen, unsere Pläne stark zu ändern. Wir hatten unsere Unterkunft in Exmouth und auch eine ziemlich teuren Schnorchelausflug bereits gebucht und es war eine ziemlich lange Fahrt, mehrere hundert Km, von Denham. Zum Glück erreichten wir am Abend noch jemanden von Hertz in Perth und konnten alles melden und Fotos schicken. Am nächsten Tag schilderten wir unser Unglück dem Besitzer der Unterkunft und fragten, ob es noch ein Platz hätte für eine Nacht, falls wir nicht weiterfahren konnten. Und wieder diese netten und unkomplizierten Australier. Also wir haben die Australier wirklich in Herz geschlossen. Auch die Amis und Kanadier sind ja hilfsbereit. Aber die Aussies haben ihre authentische Lockerheit mit ihrer «no-worries» Einstellung. Man fühlt sich wohl und ist eigentlich fast nie underdressed, wenn man mindestens eine Badehose, Tanktop und Flipflops trägt. Jedenfalls hatte es keinen Platz aber sie organisierten uns einen Platz im angrenzenden Holiday-Park. Zudem schaute er das Auto an und sagte ebenfalls, es sei nur Plastik. Er holte Panzerband, riss, drückte, klopfte, bog und klebte das ganze zusammen…. Sah aus wie Neu J Schliesslich rief jemand von Hertz an und sagte wir könnten weiterfahren, wenn es nichts wesentliches erwischt hat. Aber wir sollen noch zum lokalen Mechaniker. Es war auch wieder so ein typischer Aussie. Etwa älter, langer Bart und Bierbauch. Er schaute auf das Auto mit dem Panzerband und sagte: «That is, what we usually do.» Er schaute noch unters Auto und unter die Motorhaube, um sicherzugehen, das keine Flüssigkeiten ausliefen. Er holte noch einen Kabelbinder, um den Plastik noch etwas besser zu fixieren. That’s it. Einfach genial diese Leute.

Wir schafften es so noch ohne Probleme bis nach Perth zurück mit dem Auto. Aber noch wichtiger, wir schafften es an diesem Tag noch nach Exmouth. Leider reichte es nicht mehr für die Turquoise Bay, aber wir konnten Schildkröten beobachten, wie sie in der Nacht an den Strand kommen und Nester bauen. Hier trafen wir wieder Eckerts. Zusammen ging es mit Ranger auf eine abendliche Tour an den Strand. Das letzte Mal, dass Dani und Raphi zusammen gerobbt sind, war am Strongman Run. Nun robbten sie gemeinsam durch den Sand. Man musste sich behutsam anschleichen, um die Tiere nicht zu stören. Es war schon ein cooles Erlebnis, auch wenn wir primär im Sand warteten und den Sternenhimmel bewunderten. In Exmouth war es ziemlich heiss... Um die 40°C am Nachmittag, jedoch kühlte es in der Nacht jeweils etwas ab. Zu diesem Zeitpunkt war im Osten und Red Center eine extreme Hitzewelle und wir waren froh, war es nur" 40°C.

Wir konnten zudem den wunderschönen Schnorchelausflug im Ningaloo Marine Park machen. Wir konnten mit den Mantarochen schwimmen. Einmal schwebten gar 3 dieser riesigen Rochen zusammen im Kreis unter uns, was auch für die Guides speziell war. Ansonsten sahen wir noch Schildkröten, kleine Riffhaie und sonst viele Fische und Korallen. Zudem machte eine Begleiterin wunderschöne professionelle Fotos während der Tour.  

 

Von Exmouth fuhren wir dann mit einer Übernachtung wieder zurück nach Perth, wo wir unser Auto abgaben und per Flugzeug ins Outback / Red Centre nach Alice Springs flogen.

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